Stromautark leben: Mit einer Insellösung und Stromspeicher möglich?

Die Einspeisevergütung ist in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken, die Strompreise werden weiterhin steigen. Für die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage gewinnt der Autarkiegrad deshalb massiv an Bedeutung.

Der ideale Autarkiegrad beträgt 100 Prozent. Das würde bedeuten, der im Haushalt benötigte Strom wird vollständig selbst erzeugt. Eine Berechnung des Autarkiegrades erfolgt durch die Formel

Autarkiegrad = eigenverbrauchter Solarstrom / Gesamtstromverbrauch

Ist das Ergebnis hier 1, hat man die gewünschten 100 Prozent erreicht und ist nicht mehr auf einen Netzbetreiber angewiesen. Doch ist das überhaupt möglich?

Insellösung

Nicht ohne Stromspeicher. Eine Photovoltaikanlage, die den erzeugten Solarstrom vollständig lokal verbraucht, nennt man Insellösung, weil die Energie nicht ins Stromnetz eingespeist wird und sie den Ersatz für den entsprechenden Strombezug aus dem Netz liefert. Bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung wird hier nicht die Einspeisevergütung, sondern der Endabnahmepreis für den Strombezug als Einnahme gegengerechnet. Es entfällt der technische Aufwand für die Einspeisung und die Erfassung der ins Stromnetz eingespeiste Energie.

Der Haken daran: Die Anlage liefert den Strom nicht unbedingt dann, wenn er gebraucht wird. Schlechtes Wetter wirkt sich sofort auf die Erträge aus. Deshalb ist eine geeignete Möglichkeit zur Speicherung der gewonnenen Solarenergie Voraussetzung für eine Insellösung, die bei den sinkenden Einspeisevergütungen und den steigenden Strompreisen immer attraktiver wird. Gerade für neue Anlagen ist eine solche Lösung vorteilhaft, weil die Höhe der Einspeisevergütung vom Zeitpunkt der Erstinbetriebnahme der Photovoltaikanlage abhängt.

Speichersysteme

Bei einem Jahresverbrauch von 4000 kWh kommt eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 5 kWp bis 20 kWp auf Autarkiegrade von 50 bis 60 Prozent. Ein Speichersystem erhöht diese Werte bei gleicher Leistung und identischem Verbrauch bei nutzbaren Speichergrößen auf 75 bis zu 100 Prozent und wird seit dem 1. Mai 2013 gefördert.

Die 100 Prozent sind bei diesen Beispielwerten jedoch leider unrealistisch, denn auch die Speichersysteme benötigen genügend Sonnenlicht, um ausreichend Energie abzuspeichern. Bei tagelangem schlechtem Wetter oder Schnee auf den Modulen kann es passieren, dass die Akkus nicht gefüllt werden und man als Betreiber auf Netzstrom angewiesen ist.

Fazit

Die vollständige Stromautarkie ist aktuell nicht garantiert möglich. Ein hoher Autarkiegrad wirkt sich dennoch auf die Rentabilität Ihrer Photovoltaikanlage aus. Lassen Sie sich vom Fachmann beraten, welche Kombination aus Photovoltaikanlage und Speichersystem für Ihre persönlichen Anforderungen am besten geeignet ist. Wir unterstützen Sie gern.