So rentiert sich das Einspeisen

Noch vor wenigen Jahren war das Einspeisen von Solarstrom in das öffentliche Netz ein äußerst rentables Geschäft, mit einer Volleinspeisung ließen sich hohe Erträge erzielen. Doch diese Zeiten sind vorbei. Die Einspeisevergütung wird monatlich angepasst und wurde immer wieder moderat gekürzt, über die Jahre hinweg dadurch jedoch stark reduziert. Bei den heutigen Bedingungen ist das vollständige Einspeisen des von der eigenen Photovoltaikanlage produzierten Stroms ein Verlustgeschäft. Das bedeutet jedoch nicht, dass sich die Investition in eine Anlage nicht mehr lohnt.

Nur selten rentabel: Das vollständige Einspeisen

Die aktuelle Einspeisevergütung für den produzierten Solarstrom (Vergütungssätze auf den Internetseiten der Bundesnetzagentur) ist so gering, dass sich die Volleinspeisung in der Regel nicht lohnt. In Einzelfällen kann sie zwar noch wirtschaftlich sein, dafür müssen aber einige Bedingungen erfüllt sein: Die Anlage wird in einer Region mit hoher Sonneneinstrahlung gebaut, zu sehr guten Konditionen erworben und gleichzeitig mit qualitativ hochwertigen Modulen und Wechselrichtern ausgestattet. Das sind eine Menge Wenns und Abers, die wohl nur selten erfüllt werden.

Kein Grund, auf eine Anlage zu verzichten

Es gibt aber auch gute Nachrichten: Die Investitionen in schlüsselfertige Photovoltaikanlagen sind gesunken und so bezahlt sich die Anschaffung einer Anlage auch heute noch selbst. Treiber der Rendite ist inzwischen jedoch nicht mehr die Einspeisung, sondern ein hoher Eigenverbrauch. Denn eine eigene Photovoltaikanlage erzeugt den Strom günstiger als der Netzbetreiber. Als Faustregel gilt: Auf dem eigenen Dach produzierter Strom kostet die Hälfte.

Um die Wirtschaftlichkeit der Anlage zu berechnen, finden sich im Internet viele gute Renditerechner. Damit lassen sich aus den relevanten Daten wie zum Beispiel den Einnahmen aus der Netzeinspeisung und den Aufwendungen für die Errichtung der Anlage vorab die Gewinne oder schlimmstenfalls Verluste berechnen, die sie über die Jahre hinweg abwerfen würde. Einen kostenlosen Solarstromrechner bietet zum Beispiel die Stiftung Warentest an.

Grenzen des Eigenverbrauchs

Der Eigenverbrauch ist im Normalbetrieb einer Photovoltaikanlage allerdings auf 25 bis 30 Prozent beschränkt und lässt sich ohne zusätzliche technische Maßnahmen nur umständlich erhöhen, zum Beispiel, indem man den Stromverbrauch in die Mittagsstunden verlagert.

Abhilfe verschaffen seit einiger Zeit jedoch Speichersysteme. Die Batterien für Solarstrom waren lange sehr teuer, werden jetzt jedoch vom Staat bezuschusst und können ihren Beitrag zur Rentabilität einer Photovoltaikanlage leisten.

Fazit

Die Volleinspeisung rentiert sich nicht mehr. Mit einer genauen Wirtschaftlichkeitsberechnung vorab, einem hohen Eigenverbrauch und eventuell dem Einsatz von Speichersystemen lohnt sich die Investition in eine Photovoltaikanlage inklusive der Einspeisung ins öffentliche Netz dennoch. Beachten Sie allerdings auch: Ein Einspeisevertrag ist kein Muss.