Eignet sich jedes Dach für eine Photovoltaik-Anlage?

Eine Photovoltaik-Anlage bietet Ihnen die Möglichkeit, auf Ihrem Dach sauberen Strom zu produzieren und diesen gemäß des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zu garantierten Preisen zu verkaufen. Sofern ausreichend Tragfähigkeit gegeben ist, eignet sich im Prinzip jede Dachform für die Montage der Photovoltaik-Module. Aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften stellen die verschiedenen Dächer jedoch unterschiedliche Anforderungen an die Solarstromanlagen.

Ihr Dach sollte grundsätzlich mindestens 25 m² groß sein und eine Neigung von 20° bis 45° besitzen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass es zwischen 135° Südost und 225° Südwest, vorzugsweise bei 180°, liegt. Je weiter die Dachfläche in Richtung Osten oder Westen abweicht, desto geringer fällt der Energieertrag der Anlage aus. Auch die Umgebung Ihres Hauses ist ein maßgeblicher Faktor für die optimale Nutzung der Sonnenenergie. Steht das Gebäude frei, gibt es in der Regel keine Probleme. Überragen andere Häuser oder Bäume in unmittelbarer Umgebung Ihre Photovoltaik-Anlage, kommt es unter Umständen zu einer mehr oder weniger starken Verschattung der Nutzfläche und damit zu Ertragseinbußen.

Die in Deutschland am meisten verbreitete Dachart ist das Schrägdach. Dieses ist für die Installation einer Photovoltaik-Anlage bestens geeignet, da sich bei entsprechender Dachneigung ein optimaler Ertrag erwirtschaften lässt. Das beliebteste und auch kostengünstigste Verfahren für bereits gebaute Häuser ist die Aufdachlösung. Bei dieser erfolgt die Befestigung der Photovoltaik-Module mithilfe einer Metallkonstruktion. Das Dach müssen Sie hierzu nicht abdecken. Die Module sind durch den Wind gut gekühlt und erbringen daher eine größtmögliche Leistung. Sehr viel aufwendiger und teurer, allerdings auch optisch ansprechender, ist die Indachlösung. Hierbei werden die Dachpfannen entfernt und durch Solarmodule ersetzt. Bei dieser Methode ist die Photovoltaik-Anlage besser vor Witterungseinflüssen geschützt als bei der Aufdachlösung.

Beim Flachdach werden die Solarmodule auf Metallträgern angebracht. Diese stellen sie auf und sorgen damit für einen optimalen Neigungswinkel. Sofern Ihr Dach groß genug ist, können darauf problemlos mehrere Reihen von Modulen stehen. Wichtig ist dabei nur, dass zwischen den Reihen hinreichend Platz ist. Anderenfalls behindern sich die einzelnen Photovoltaik-Module gegenseitig durch Verschattung. Beachten müssen Sie bei dieser Dachform vor allem, dass sie dem Wind eine größere Angriffsfläche bietet. Daher ist eine stabile Montage unerlässlich. Auf Pultdächern, die ohne Giebel einseitig schräg abfallen, ist die Installation einer Solarstrom-Anlage ebenfalls möglich. Optimal lässt sich die Sonneneinstrahlung jedoch bei geeigneter Dachausrichtung nutzen.

Gebogene Dächer wie Tonnen- oder Bogendächer erfordern spezielle Montagevorrichtungen. Grundsätzlich ist eine Photovoltaik-Anlage aber auch auf solchen Dachflächen realisierbar. Oft handelt es sich bei diesen Dachformen allerdings um Konstruktionen aus Blech oder Stahl, die sich unter Sonneneinstrahlung stark aufheizen. Der Wirkungsgrad Ihrer Solarmodule wäre dadurch zum Teil erheblich beeinträchtigt.