Wartung, Reinigung und Monitoring: Die Anlage erfolgreich in Betrieb halten

Wenn die Investition in eine Photovoltaikanlage getätigt und die Module auf dem Dach installiert sind, bedeutet das im besten Fall für einen Zeitraum von mindestens 20 Jahren günstigen Solarstrom. Mit ein paar einfachen Maßnahmen bezüglich Wartung, Reinigung und Monitoring lassen sich Bedingungen herstellen, unter denen dieser Idealfall mit einer höheren Wahrscheinlichkeit auch wirklich eintritt.

Wartung

Grundsätzlich ist der Wartungsaufwand für Photovoltaikanlagen sehr gering, zum Beispiel insbesondere im Vergleich zum Wartungsaufwand für einen Heizkessel. Der Großteil ist nämlich schon mit der regelmäßigen Sicht- und Ertragskontrolle erledigt. Dazu ist eine jährliche Wartung durch einen Fachhandwerker empfehlenswert, der das Montagesystem und die Elektroinstallation kontrolliert.

Ein sehr günstiger Zeitpunkt für diese Wartung einmal im Jahr sind die ertragsstarken Monate Mai und Juni. Im Detail werden dabei die Funktion des Wechselrichters und die Sicherheitseinrichtung geprüft, es wird eine Sichtprüfung des Solargenerators und der sichtbar verlegten Leitungen durchgeführt. Der Techniker überprüft, ob alle Verbindungen des Montagesystems noch fest sitzen, ob die Solarkabel unbeschädigt sind und ob an den Modulen Glasbruch festzustellen ist. Das ist trotz Sicherheitsglas nicht völlig ausgeschlossen und tritt meist im zweiten Lebensjahr der Solaranlage auf; Abhilfe verschafft bei großer Modulfläche eine Kreuzschienenmontage.

Außerdem sieht der Fachmann nach Bruchschäden an der Dachdeckung, die oft an Stellen entstehen, an denen die Dachhaken auf dem Dach aufliegen und nur schwer einzusehen sind. Schließlich werden noch die elektrischen Bauteile, der Blitzschutz und der Netzanschluss überprüft. Sollten vorher die ermittelten Erträge zu niedrig ausgefallen sein, wird der Stromfluss in den einzelnen Modulen gemessen.

Reinigung

Staub auf der Photovoltaikanlage ist nur ein geringes Problem, weil er regelmäßig vom Regen weggespült wird. Problematischer ist festhaftender Schmutz wie Vogelkot oder festgeklebtes Laub. Das sind Verunreinigungen, die schnellstmöglich entfernt werden sollten, damit der Ertrag nicht gemindert wird.

Wie häufig eine Anlage gereinigt werden sollte, hängt stark von ihrem Standort ab. Eine Faustregel lautet: In ländlichen Regionen einmal im Jahr, in Stadgebieten alle zwei Jahre. Da Dacharbeiten für den Laien gefährlich sind, ist eine professionelle Reinigung durch den Fachmann sinnvoll.

Für größere Modulflächen, zum Beispiel auf Scheunen, die in ländlicher Umgebung auch schneller verschmutzen, existieren auch professionelle, automatische Reinigungssysteme. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die mechanischen Bürsten nicht die Oberfläche der Module zerkratzen. Eine solche Investition lohnt sich jedoch wirklich nur für solche Großanlagen.

Das Gleiche gilt für Schneeräumungstechnik für Photovoltaik-Dächer: Sie lohnt sich ebenfalls nur für Großanlagen, bei denen sich Ertragsverluste schneller summieren. Ansonsten rutscht der Schnee, der in den ertragsschwachen Monaten auf dem Dach einer Einfamilienhaus-Anlage landet, bei Sonnenstrahlung schnell wieder herunter. Und selbst wenn eine solche Kleinanlage unwahrscheinlicherweise von Dezember bis Januar eingeschneit bliebe, würde sich der Ertrag nur um 10 Prozent mindern.

Monitoring

Der Ertrag einer Photovoltaikanlage entscheidet über die Wirtschaftlichkeit. Die Überwachung der Anlage dient deshalb der Ertragssicherung. Darüber hinaus lassen sich durch konsequentes Monitoring aber auch Fehlfunktionen schon früh erkennen.

Einfach und preiswert ist es, die Anlage manuell zu überwachen. Das bedeutet, die Ertragswerte in regelmäßigen Abständen selbst zu notieren und den Wechselrichter auf Fehlermeldungen hin zu überprüfen. Es heißt aber auch, wirklich immer daran denken zu müssen. Und genaue Informationen über Fehlfunktionen der Photovoltaikanlage liefern die reinen Ertragswerte nicht. Dafür spart man sich das Geld für einen Datenlogger.

Wer bereit ist, dafür ab 300 Euro zu investieren, verfügt über ein komfortableres Monitoring: Der Datenlogger überwacht die Anlage automatisch, zeichnet die Daten des Wechselrichters auf und wertet sie am Computer aus. Ein Datenlogger mit tatsächlicher Anlagenüberwachung und Alarmfunktion verschickt bei Fehlfunktionen wie dem Ausfall einzelner Strings, Verschattungen der Anlage oder Kabelproblemen eine SMS oder E-Mail. Der große Vorteil dieser Anlagenüberwachung ist ihre Benutzerfreundlichkeit und die mögliche Fernüberwachung. So lassen sich die Ertragsdaten außerdem bequem mit denen anderer Anlagen vergleichen.