5 ultimative Einsteiger-Tipps für Solarstrom-Neulinge: Tipp Nr. 1 Rentabilität berechnen

Wenn Sie eine Photovoltaikanlage planen, gehört die Wirtschaftlichkeitsberechnung zu den ersten und wichtigsten Überlegungen. Da die staatliche Förderung rückläufig ist, sollten Hauseigentümer ihre Anlage von Beginn an klug dimensionieren. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass sich die Anschaffung auch langfristig lohnt.

Kosten und Erträge gegenüberstellen

Eine Investition in Photovoltaik gewährleistet Unabhängigkeit und kommt der Umwelt zugute. Damit Ihre Anlage auch wirtschaftlich eine gute Investition ist, sollten Sie sich schon in einem möglichst frühen Planungsstadium Gedanken über die Rentabilität machen. Dazu gehören Finanzierungsfragen genauso wie die Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben. Die aktuelle Vergütung des Netzbetreibers für Einspeisungen spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle wie die entstehenden Aufwendungen für Steuern und Versicherung. Nur mit einer umfassenden und fachlich sauberen Rentabilitätsberechnung können Sie eine Photovoltaikanlage wirklich wirtschaftlich betreiben.

Großer Nutzen vor allem bei hohem Eigenverbrauch

Ganz grundsätzlich lässt sich sagen, dass vor allem diejenigen Anlagen rentabel sind, die einen günstigen Anschaffungspreis aufweisen und an Orten mit vielen Sonnentagen in nicht verbaubarem Umfeld installiert werden beziehungsweise in Haushalten zum Einsatz kommen, in denen ein relativ hoher Eigenverbrauch zu verzeichnen ist. Bei letzterem Punkt gilt: Ab rund 20 Prozent Eigenabnahme nimmt die Wirtschaftlichkeit überproportional zu. Der Grund hierfür ist die Tatsache, dass der Strom aus einer selbst genutzten Photovoltaikanlage erheblich günstiger ist, als wenn er vom örtlichen Stromanbieter bezogen wird. Je größer also der Eigenverbrauch, desto lohnenswerter präsentiert sich Ihre Anlage. Allerdings muss dabei auch beachtet werden, dass die Anlage vor allem an sehr sonnigen Hochsommertagen fast immer erheblich mehr Strom produziert, als Sie selbst verbrauchen können. Ohne einen mit der Anlage gekoppelten Stromspeicher wird es Ihnen daher kaum gelingen, mehr als 30 bis 35 Prozent des selbst erzeugten Stromes abzunehmen und zu nutzen. Leider sind derartige Stromspeicher aktuell noch recht teuer, so dass diese wohl nur bei wenigen Photovoltaikanlagen tatsächlich zum Einsatz kommen.

Mit Renditerechnern arbeiten

Im Internet finden sich zahlreiche zum Teil sehr gut aufgemachte Renditerechner für Photovoltaikanlagen. Mit ihnen lässt sich nach der Eingabe relevanter Daten, wie beispielsweise der Höhe aller Einnahmen aus der Netzeinspeisung und der Aufwendungen für die Errichtung der Anlage, auf einfache Weise die Wirtschaftlichkeit berechnen. Im Ergebnis erfahren Sie den Gewinn oder – im ungünstigsten Fall – auch den Verlust, den Ihre geplante Anlage über die Jahre hinweg betriebswirtschaftlich betrachtet auswerfen würde.

Übrigens: Sollte sich im Zuge der Planung zeigen, dass Sie die Kosten für Ihre Photovoltaikanlage nicht in voller Höhe selbst tragen können, bietet sich möglicherweise auch eine Finanzierung Ihres Projektes an. So ist häufig eine Förderung über ein Darlehen der Kreditbank für Wiederaufbau (KfW) möglich. Mit dem Programm „Erneuerbare Energien Standard – Photovoltaik“ bieten sich hier gute Möglichkeiten.

Anbieterunabhängig und autark

Ein Hinweis noch zum Schluss: Sollte die Rentabilitätsrechnung ergeben, dass sich Ihre Anlage nur bei einem möglichst hohen Eigenverbrauch lohnt, ist das allein noch lange kein Grund zur Resignation. So können Sie entweder über eine Änderung des Konzeptes nachdenken oder sich einfach darüber freuen, anbieterunabhängig und autark Strom erzeugen zu können. Spätestens bei einem größeren Stromausfall, wie er von Experten seit Jahren vorausgesagt wird, sind Sie mit einer gut ausgestatteten Photovoltaikanlage auf der sicheren Seite. Zudem schreibt das Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) eine über 20 Jahre garantierte Einspeisevergütung vor. Insofern wird es auch in der kommenden Zeit noch Geld für selbst produzierten Sonnenstrom geben.