Sicherheit geht vor: Die Photovoltaikanlage schützen

In erster Linie liefert eine Photovoltaikanlage günstigen, umweltfreundlichen Solarstrom und ermöglicht es langfristig, viel Geld zu sparen. Es ist jedoch nicht vollkommen risikofrei, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach zu installieren. Deshalb schadet es nicht, sich am besten schon vorab mit notwendigen und sinnvollen Sicherheitsmaßnahmen zu beschäftigen, nicht nur, um für den Schadensfall gewappnet zu sein, sondern am besten, um ihn gleich ganz zu verhindern.

Brandschutz

Entgegen einer häufig auftauchenden Vermutung stimmt es nicht, dass eine Photovoltaikanlage die Brandgefahr in einem Gebäude zusätzlich erhöht. Wenn allerdings in einem Haus mit einem Solardach ein Feuer ausbricht, erschwert die Anlage die Löscharbeiten der Feuerwehr. Ein großes Problem ist dabei die hohe Spannung, die Photovoltaikanlagen aufweisen, sobald sie Sonnenstrahlung aufnehmen, denn diese birgt die Gefahr eines Stromschlages für die Feuerwehrleute. Außerdem splittern die Solarmodule bei großer Hitze und die Aluminium-Grundkonstruktion von Photovoltaikmodulen wird zwar kaum von Feuer beschädigt, stürzt bei mangelndem Halt jedoch herunter. Beides erhöht die Verletzungsgefahr. Aufgrund von all diesen Gefahren ist es schon öfter vorgekommen, dass Häuser mit Photovoltaikanlagen kontrolliert abbrennen mussten, weil keine Löschung mehr möglich war.

Im Brandfall gilt es deshalb, die Feuerwehr so schnell wie möglich und somit am besten von Anfang an über die Anbringung der Photovoltaikmodule zu informieren, damit sie sich auf die besonderen Umstände einstellen kann. Der Deutsche Feuerwehrverband hat Einsatzkarten mit Hinweisen und Handlungsempfehlungen beim Brand eines Hauses mit einer Photovoltaikanlage entworfen, auf die Feuerwehrleute dann zurückgreifen können.

Bevor es jedoch überhaupt so weit kommt, sollten prophylaktische Maßnahmen ergriffen werden: Fachkundige Dachdecker installieren einen professionellen Kabelschutz und ein Feuerwehrschalter sorgt für Spannungslosigkeit zwischen den Solarmodulen und dem Wechselrichter (mehr zur Funktionsweise des Feuerwehrschalters hier).

Blitz- und Überspannungsschutz

Da es keine eindeutigen Vorschriften gibt, die den Blitzschutz von Photovoltaik-Anlagen auf privaten Gebäuden regeln, hier zunächst die vier Punkte, die in jedem Fall beachtet werden sollten:

1. Besteht eine gesetzliche Verpflichtung zum Blitzschutz? – Wie soeben angemerkt, ist das bei Privatgebäuden in der Regel nicht der Fall.
2. Ist das Gebäude eventuell besonders gefährdet? Diese Frage muss mit “Ja” beantwortet werden, wenn es freistehend ist oder auf einer Anhöhe steht – im Allgemeinen: Wenn es den höchsten Punkt der Umgebung darstellt.
3. Ist bereits ein Äußerer Blitzschutz vorhanden? Unbedingt überprüfen (lassen), ob er nach Installation der Anlage noch ausreicht!
4. Verlangt die Versicherung einen Blitzschutz? Für Anlagen mit einer Leistung ab 10 Kilowatt wird ein Schutz dringend empfohlen, Versicherungen verlangen den Nachweis jedoch auch schon für kleinere Anlagen.

Durch die Photovoltaikanlage selbst erhöht sich das Risiko eines Blitzeinschlages nicht. Der finanzielle Schaden im Falle eines Einschlages ist allerdings natürlich größer als ohne Anlage: Nicht nur die Anlage selbst und die elektrische Installation können Schaden nehmen, sondern es kann auch zu Einkopplungen ins Stromnetz kommen, die möglicherweise einen Stromausfall verursachen – und für dessen Folgen haftet der Betreiber.

Deshalb ist es ratsam, sich für einen Äußeren und Inneren Blitzschutz zu entscheiden. Der Äußere Blitzschutz soll dabei Einschläge in die Anlage so weit wie möglich verhindern, während der Innere Blitzschutz die Folgen eines Blitzeinschlages minimiert – und zwar auch, wenn der Blitz nicht direkt, sondern in der Nähe einschlägt. Der Innere Blitzschutz reagiert dabei auf die Überspannung und leitet den Strom gefahrlos ab. Er besteht aus einem Potentialausgleich, der die elektrotechnischen Installationen schützt und einem Überspannungsschutz, der die auftretende Überspannung auf einen für die Endgeräte ungefährlichen Wert reduziert.

Fazit

Die Installation einer Photovoltaikanlage ist auch mit kleinen Risiken verbunden, die durch vorbeugende Maßnahmen im Brand-, Blitz- und Überspannungsschutz aber leicht minimiert werden können.