Besonders in der noch sehr teuren Anfangszeit der Photovoltaikanlagen war der Selbstbau für viele Heimwerker eine Option. Doch auch heute denken noch viele darüber nach, weil sie sich neben den Kosten für die eigentliche Anlage das Geld für die erforderlichen Bauarbeiten und die Installation sparen wollen. Schließlich gibt es dabei keine besonders großen Hürden zu bewältigen: Die notwendigen Bauteile sind in jedem Baumarkt erhältlich, für versierte Hobbybastler ist der Bau einer einfachen Solaranlage keine Herausforderung und die Anleitung zum Selbstbau ist nur eine kurze Internetsuche entfernt.
Dennoch sollte der Selbstbau wohlüberlegt sein, da er einige Gefahren birgt – die sich letztendlich mit dem Risiko zusammenfassen lassen, am falschen Ende zu sparen. Hier ein paar wichtige Überlegungen, mit denen Sie den Plan, eine Photovoltaikanlage selbst zu bauen, auf Herz und Nieren prüfen können:
Die Voraussetzungen
Der Selbstbau setzt entsprechendes Wissen und Können voraus. Um die Anlage wirklich leistungsfähig zu gestalten, benötigen Sie Fachwissen über den erforderlichen Standort, die zu verwendenden Module sowie weitere Bauteile. Eine entsprechend ausgestattete Werkstatt ist ebenso unverzichtbar. Bedenken Sie auch, dass die Herstellergarantie auf die Module nur bei einer ordnungsgemäß installierten Anlage gilt. Je laienhafter die Anlage aufgebaut ist, desto gefährlicher, schadhafter und teurer ist sie letztendlich.
Die Kosten
Das Hauptargument für eine selbstgebaute Anlage ist das Geld. Tatsächlich wird es zunächst einmal günstiger sein, die Bauteile selbst einzukaufen und zusammenzubauen. Billig sind die benötigten Teile aber trotzdem nicht und ein eigener Aufbau kann Sie langfristig auch deshalb teuer zu stehen kommen, weil selbst gebaute Anlagen oft einen geringeren Wirkungsgrad erzielen als professionelle Konstruktionen. Tipp deshalb: Investieren Sie bei der Anschaffung der Photovoltaikanlage lieber ein bisschen mehr und kaufen sich Fachwissen ein. Das Geld werden Sie über den Ertrag wieder reinholen.
Die Einspeisung
Gleiches gilt für die Einspeisevergütung. Betreiber von Photovoltaikanlagen erhalten Geld für den Strom, den sie ins öffentliche Netz einspeisen. Allerdings nur, sofern die Anlage über entsprechende Zertifikate verfügt. Einer selbstgebauten Anlage jedoch werden im Normalfall die notwendigen Zertifikate für eine Anerkennung fehlen, sodass Sie dann auf die Einspeisevergütung verzichten müssen.
Die Versicherung
Der Selbstbau einer Photovoltaikanlage kann sich auch auf Ihren Versicherungsschutz auswirken. Es empfiehlt sich deshalb, sich über die eigene Absicherung zu informieren, bevor in Eigenregie Photovoltaikmodule auf dem Dach installiert werden.
Fazit zum Selbstbau
In den meisten Fällen ist es ratsam, auf den Selbstbau einer Photovoltaikanlage zu verzichten. Um die Funktionstüchtigkeit zu garantieren, sollte der Fachmann zur Installation hinzugezogen werden. Auch wenn dadurch zunächst etwas höhere Kosten entstehen, werden durch Leistungsfähigkeit und Einspeisevergütung langfristig höhere Erträge erzielt. Darüber hinaus gewährleistet ein professioneller Aufbau sowohl eine Garantie für die verwendeten Module als auch für die eigene Sicherheit, technisch und in der Versicherung.